Fäaschtbänkler

"Wir sehn uns wieder"

    Das siebte Album der Schweizer Formation, die mit moderner Blasmusik und tollen Gesangsharmonien punktet, vermittelt vor allem eins: Groove und Gaudi.

    Wenn man heute Begriffe wie Party- oder Stimmungsmusik hört, denkt man meistens an elektronisch produzierte Dancefloor-Sounds mit wenig bis gar keinen analogen Instrumenten wie Gitarre, Trompete oder Akkordeon. Doch Formationen wie LaBrassBanda haben in den vergangenen Jahren bewiesen, dass es sehr wohl möglich ist, tanzbare Gute-Laune-Musik auch mit echten Instrumenten zu spielen, wobei man sich vorrangig der alpinen Blasmusiktradition bedient und diese in die Jetztzeit überführt.

    Zu dieser Bewegung gehört auch das 2008 gegründete Quintett Fäaschtbänkler aus Kriessern in der Schweiz, wenngleich die Bandmitglieder Andreas Frei (Gesang, Gitarre, Trompete, Schlagzeug), Roman Pizio (Gesang, Trompete, Tuba, Steirische), Roman Wüthrich (Gesang, Akkordeon, Bass, Alphorn), Marco Graber (Gesang, Bariton, Tuba, Posaune) und Michael Hutter (Saxofon, Schlagzeug, Klarinette, Posaune, Gesang) ihren eigenen Weg gehen und auf bislang sechs Alben einen unverwechselbaren Stil zwischen Groove und Gaudi gefunden haben. Nun ist mit "Wir sehn uns wieder" der siebte Longplayer erschienen, der diese Entwicklung konsequent fortschreibt.

    So kennen die fünf Musiker keine Genre-Scheuklappen und mixen fröhlich auch Pop, Rock, Techno und Schlager in ihren Gruppensound, wobei man hört, dass drei der fünf Fäaschtbänkler Musik studiert haben. Vor allem die raffinierten Bläserarrangements, die mal funky, mal wie eine Bigband, mal wie Techno-Riffs und dann wie eine alpine Blasmusikcombo erklingen, sind von allerhöchster Qualität, wobei die Band die hohe Kunst versteht, auch die schwierigsten musikalischen Darbietungen einfach und mühelos erscheinen zu lassen. Man höre etwa, wie die Truppe beim Funk-Intro von "Ich nehm alles zurück" mit E-Bass und Drums einen Mörder-Groove in Gang bringen. Und auch stimmlich setzen die vielschichtigen Vokalharmonien der fünf Sänger Maßstäbe, wovon man sich in den Acappella-Einschüben immer wieder überzeugen kann.

    Vor allem aber machen die Fäaschtbänkler einfach riesig Spaß, witzige Texte wie "Party aus Versehen", "Mama", "Humpa Humpa" oder "Ich kann nicht tanzen" bringen jede Menge Humor mit. Zugleich aber schreckt das Quintett, das geschäftlich von Martin Simma (Voxxclub, Julia Engholm, La Goassn) betreut wird, auch vor ernsten Themen nicht zurück. So macht sich "Genau so soll es sein" dafür stark, auch nach einer Trennung noch respektvoll miteinander umzugehen, und bei "Zahnpasta" steht dieser Alltagsgegenstand, der nun ungenutzt im Bad steht, für die Abwesenheit des geliebten Partners während einer Corona-Quarantäne.

    Dass man die Texte sofort versteht, liegt auch daran, dass die Bandmitglieder, die im Dreiländereck Deutschland-Österreich-Schweiz leben, weitestgehend hochdeutsch singen, lediglich beim letzten Song des Albums, "Servus", klingt etwas Schwyzerdütsch an. Denn die Botschaft der Fäaschtbänkler ist universell: Habt Spaß und genießt das Leben! Umso schöner, dass das man diese Aussage auch mit handgemachter Musik so überzeugend rüberbringen kann.

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