Karel Gott

„Danke Karel!“

    Eine neue, umfangreiche Zusammenstellung seiner besten und wichtigsten Songs revidiert das Bild, das viele von jüngst verstorbenen Karel Gott haben.

    Wir leben in gottlosen Zeiten. Dabei ging es, als die Medien jüngst titelten „Gott ist tot“, nicht um Religion oder philosophische Auseinandersetzungen, sondern um den Tod von Karel Gott, der am 1. Oktober 2019 im Alter von 80 Jahren an Leukämie gestorben war. Der Abschied vom tschechischen Sänger, der am 14. Juli 1939 in Pilsen geboren wurde und während seiner sagenhaften Karriere Schätzungen zufolge gut 50 Millionen Platten verkauft hat, schlug hohe Wellen wie zuletzt nur der Tod von Udo Jürgens am 21. Dezember 2014, der ebenfalls 80 Jahre alt wurde.

    Doch es gibt einen gravierenden Unterschied zu Udo Jürgens. Während der Sänger, Komponist und Musiker eben nicht nur als Schlagersänger wahrgenommen wurde, sondern unter anderem auch als Schauspieler, Buchautor, Verfasser von klassischen Werken und Operetten oder auch als Stichwortgeber bei gesellschaftlichen Debatten, wurde sein tschechischer Kollege vor allem in Deutschland oft lediglich auf seine Schlagerhits wie "Bábicka“ und natürlich auf seine unvergängliche "Biene Maja“ reduziert.

    In seinem Heimatland, wo der Künstler als ein Nationalheiligtum angesehen wurde, war und ist das ganz anders. Dort kannte, schätzte und liebte man Karel Gott wie hierzulande durchaus vergleichbar mit Udo Jürgens als ein Universalgenie, das in zahlreichen Genres wie Chanson, Klassik, Jazz oder Folklore zuhause war, und das in seiner nicht unumstrittenen Rolle bei der Überwindung des Kommunismus auch eine gewichtige gesellschaftliche Stimme war.

    Dass das musikalische Universum von Karel Gott in Deutschland so verengt wahrgenommen wurde, lag auch schlicht daran, dass sein gesamtes Oeuvre hierzulande so gut wie gar nicht erhältlich war. Die im Laufe der Jahre erschienenen Best-Of-Zusammenstellungen konzentrierten sich auf seine deutschsprachigen Hits von seiner "Doktor Chivago“-Interpretation "Weißt du wohin“ von 1967 bis zu "Für immer jung“, seinem denkwürdiges Duett mit Rapper Bushido, aus dem Jahr 2008. Nun hat jedoch seine langjährige Plattenfirma Universal Music, die von Anfang an seine Songs in Deutschland veröffentlicht hat, ein in jeder Hinsicht begrüßenswertes Projekt gestemmt.

    Denn die anlässlich des Todes von Karel Gott auf den Markt gekommene Würdigung "Danke Karel!“ geht über die bekannten Hits hinaus. Die Gedenkplatte gibt es dabei in drei verschiedenen Konfigurationen: als CD mit 20 remasterten Stücken, als Doppel-CD und als Boxset mit fünf CDs. Während die Variante mit der Einfach-CD bereits einen guten Überblick über die musikalische Bandbreite von Karel Gott liefert und mit dem Titel "Srdce Nehasnou“ ein bewegendes Duett mit seiner Tochter Charlotte Ella Gottová und zugleich eines der letzten von Karel Gott aufgenommen Lieder bietet, finden sich auf der Doppel-CD-Variante und erst recht in der Box noch zahlreiche andere Stücke, die eindrucksvoll das herausragende musikalische Talent und die stilistische Vielfalt von Karel Gott unterstreichen. Man höre nur einmal, was er auf dem Beethoven-Stück "Für Elise“ oder dem "Liebestraum“ von Franz Liszt gemacht hat. Ja, Die Stimme des oft als „Goldene Stimme von Prag“ bezeichneten Karel Gott war nicht nur golden, sie war göttlich.

    Hier können Sie die CD „Danke Karel!“ von Karel Gott direkt bestellen: